Kira Vinke, Susanne Dröge, Hans-Joachim Gießmann, Charlotte Hamm, Stefan Kroll, Janna Rheinbay, Stefanie Wesch

Klimawandel und Konflikte

Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik

Kurzbeschreibung

Der Beginn dieses Jahr­zehnts ist geprägt von den Aus­wirkungen extremer Ressourcen­übernutzung. Die Covid-19-Pandemie, hervor­gerufen durch eine Zoonose und die rasant fort­schreitende Klima­krise zwingen Regierungen welt­weit zu einem tief­greifenden und komplexen Krisen­management. Trotz wissen­schaftlicher Er­kenntnis über diese wach­senden nicht-traditionellen Sicher­heits­risiken, ist keine aus­reichende Prävention zum Schutz der Bevöl­kerung und der Wirt­schaft erfolgt. Vor diesem Hinter­grund befasst sich eine Arbeits­gruppe des Beirats Zivile Krisen­prävention und Friedens­förderung mit den sicherheits­politischen Implikationen des Klima­wandels. Der Beirat der Bundes­regierung Zivile Krisen­prävention und Friedens­förderung hat den Auftrag, die Ressorts der Bundes­regierung zu beraten und eigene konzeptionelle Beiträge zu entwickeln.

In den ver­gangenen Jahren ist deutlich geworden, wie groß die negativen Folgen des Klima­wandels in fragilen Regionen bereits sind. Schon bei einem Temperatur­anstieg von etwa 1,2°C bedrohen Extrem­ereignisse und schleichende Ver­änderungen die Lebens­grundlagen insbesondere von Menschen, die in Armut leben oder politisch und gesell­schaftlich marginalisiert sind. Ressourcen­knappheit kann inter­kommunale Spannungen verschärfen und bereits bestehende Konfikte eskalieren lassen.

Die Leitlinien der Bundes­regierung „Krisen verhindern, Konfikte bewältigen, Frieden fördern“ legen Prinzipien und Handlungs­felder für den Umgang mit bewaff­neten Konfikten fest und weisen auf die Heraus­forderungen des Klima­wandels für die Außen- und Verteidigungs­politik hin. Ein wichtiges Handlungs­prinzip der Bundes­regierung ist der Vorrang von präventiven und zivilen Mitteln bei der Ein­dämmung von Krisen. Frieden, Sicherheit und Ent­wicklung sind auf ein stabiles Welt­klima angewiesen. Gerade im außen- und sicherheits­politischen Bereich fehlen jedoch bisher Strategien und konkrete Maß­nahmen zur Bewältigung von wachsenden Klima­risiken.

Die vorliegende Studie zeigt die komplexen Wirkungszusammenhänge zwischen Klimafolgen, Konfikten und menschlicher Sicherheit auf und bietet einen Überblick zu dem deutschen Engagement in diesem Themengebiet. Auf der Grundlage dieser Analyse werden bestehende Lücken benannt und Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung formuliert.

Bibliographische Angaben

Vinke, Kira / Dröge, Susanne / Gießmann, Hans-Joachim / Hamm, Charlotte / Kroll, Stefan / Rheinbay, Janna / Wesch, Stefanie (2021): Klimawandel und Konflikte. Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik, (Bd. Studie 2), Berlin: Herausgegeben vom Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung, www.peacelab.blog/(...).