Afrikanische Regionalorganisationen wie die Afrikanische Union (AU) oder die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) müssen zunehmend in ihren Mitgliedsstaaten eingreifen, um ihrem Auftrag als Friedens- und Sicherheitsakteur nachzukommen. Wie solche Interventionen und die dahinterstehenden Organisationen in afrikanischen Gesellschaften wahrgenommen und bewertet werden, erforscht das DFG-geförderte Projekt „Lokale Wahrnehmungen regionaler Interventionen: AU und ECOWAS in Burkina Faso und Gambia“.
Unter der Leitung von Antonia Witt reiste ein Team von PRIF-Forscher*innen vom 3. bis 7. Juni 2024 nach Abuja, Nigeria, um dort Ergebnisse des in enger Kooperation mit Wissenschaftler*innen aus Burkina Faso und Gambia durchgeführten Projekts vorzustellen. Antonia Witt, Amado Kaboré, Sait Matty Jaw und Sophia Birchinger trafen unter anderem Vertreter*innen der ECOWAS Commission for Political Affairs, Peace and Security, der GIZ-Regionalkomponente zur Unterstützung der ECOWAS, des Institute for Peace and Conflict Resolution (IPCR) und der nigerianischen und regionalen Zivilgesellschaft. Neben der Präsentation der Forschungsergebnisse stand vor allem der Austausch über ihre praktischen Implikationen für die Arbeit der ECOWAS im Mittelpunkt.
Über die gemeinsamen Datenerhebung, -auswertung und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse hinaus war und ist auch die Kommunikation und Diskussion der Ergebnisse Teil des Prozesses: Bereits im Februar 2023 hatte das Team um Antonia Witt in Burkina Faso den PRIF Report „The “Clubs of Heads of State” from Below – Local perceptions of the African Union, ECOWAS and their 2014/15 interventions in Burkina Faso“ präsentiert. Im Mai 2023 folgte eine Reise nach Gambia, um den PRIF Report „Siding with the People‘ or ‚Occupying Force‘? Local Perceptions of African Union and ECOWAS Interventions in The Gambia“ vorzustellen.
Die Reise erfolgte in Kooperation mit dem Landesbüro Nigeria und dem Kompetenzzentrum Frieden und Sicherheit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Dakar, Senegal.