Political Options: AI and Nuclear Decision-Making

Jana Baldus spricht auf Side-Event des NPT Preparatory Committees der UN in Genf

A woman talking

Bild: IFSH

Anlässlich des dritten Vorbereitungstreffens für die Überprüfungskon­ferenz des Atomwaffensperrvertrags (NVV) 2026 wurde Jana Baldus zu dem Staatentreffen bei der UNO in Genf eingeladen, um als Expertin an einer Diskussion zum Thema „Artificial Intelligence and Nuclear Decision-Making“ teilzunehmen. Die vom Auswärtigen Amt aus­gerichtete und vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni­versität Hamburg (IFSH) organisierte Veranstaltung setzte sich kritisch mit den jüngsten technolo­gischen Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) auseinander, die zu Be­fürchtungen geführt haben, dass KI-gestützte Systeme in bestimmte Nuklearopera­tionen integriert werden könnten.

Insbesondere die potenzielle Einbindung von KI in die nukleare Ein­satzführung und Kommunikation (nuclear command, control, and communication) wird zu­nehmend diskutiert. Einige argumentieren, dass KI schnelle Entscheidungsfindung in einer Krise unterstützen und Entscheidungs­trägern ein klareres Bild vermitteln könnte. Andere argumentieren, dass KI zu übereilten Entscheidungen auf der Grund­lage nicht überprüfbarer Daten führen kann. Die Veranstaltung hat sich mit genau diesen Fragen aus­einandergesetzt: Welche Initiativen und Konzepte sind am vielversprechendsten, wenn es um die Re­gulierung von KI und nukleare Entscheidungsfindung geht? Müssen wir ältere Rüstungskontrollkonzepte überdenken oder völlig neue Rahmenbe­dingungen für die Regulierung von KI schaffen? Ist die Regulierung be­stimmter KI-Anwendungen aufgrund des Dual-Use-Charakters der Technologie sinnlos? Reicht das Ver­sprechen, den Menschen einzubeziehen, aus, um KI-Systeme sicher zu machen? Welche Rolle könnten die Vereinten Nationen bei der Steuerung von KI spielen? Im Rahmen ihres Kurz­vortrags und der anschließenden Fragerunde setzte sich Jana Baldus mit politischen Optionen und Rüstungs­kontrollmechanismen auseinander, um die Risiken der KI Einbindung zu minimieren.

Die Ver­anstaltung findet zu einem wichtigen Zeitpunkt statt, da sich die nukleare Rüstungskontrolle u. a. aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine in einer tiefen Krise be­findet, gleichzeitig aber auch der technologische Fortschritt rasant voranschreitet. Das Vorbereitungstreffen für die Überprü­fungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags, das vom 22. Juli bis zum 2. August stattfindet, be­fasst sich daher unter anderem mit Möglichkeiten zur Verringerung der nu­klearen Risiken und zur Wiederherstellung eines internationalen Konsenses über die nu­kleare Abrüstung.