Forschen für nukleare Rüstungskontrolle

PRIF und TU Darmstadt berufen Prof. Dr. Malte Göttsche auf neu geschaffene Professur

Malte Göttsche

Malte Göttsche, Foto: Martin Braun

Im Juni übernimmt Malte Göttsche die von PRIF und TU Darmstadt im Rahmen des CNTR-Projekts geschaffene Professur für natur­wissen­schaftliche Friedens­forschung. Gleichzeitig entsteht am PRIF die neue Forschungs­gruppe „Science for Nuclear Diplo­macy“ unter seiner Leitung. Mit der Berufung von Malte Göttsche tragen PRIF und TU Darmstadt zum Ausbau der natur- und technik­wissenschaftlichen Friedens­forschung am Standort Hessen bei.

Mit der Einrichtung der Professur und der Forschungs­gruppe folgen PRIF und TU Darmstadt den Empfehlungen des Wissenschafts­rats von 2019, die natur­wissenschaftliche Friedens- und Konflikt­forschung zu stärken. Die Berufung erfolgt im Rahmen des gemein­samen Verbund­projekts „Cluster Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung“ (CNTR), in dem Göttsche gemeinsam mit Christopher Daase als Speaker fungieren wird.

In Frankfurt und Darmstadt entsteht dadurch ein neues Kompetenz­zentrum, das physikalische Expertise zur Rüstungs­kontrolle in den Dialog mit Politik und Gesell­schaft einbringt. PRIF und die TU Darmstadt ver­tiefen damit ihre beste­hende Kooperation und schaffen gleichzeitig Karriere­möglich­keiten für Early Career Researchers im Bereich der inter­diszipli­nären Friedens- und Konflikt­forschung. Mit der Berufung von Malte Göttsche konnte ein ausge­wiesener Experte im Bereich der physi­kalischen Friedens- und Konflikt­forschung und nuklearen Rüstungs­kontrolle gefunden werden.

Malte Göttsche hat noch bis Ende Mai die Junior­professur für nukleare Verifikation und Abrüstung an der RWTH Aachen inne. Dort leitet er das BMBF-geförderte Verbund­projekt VeSPoTec, das inter­disziplinäre Forschung zu Verifikation und nuklearer Rüstungs­kontrolle durchführt. Arbeiten an diesem Projekt sollen auch in Darmstadt und Frankfurt fortgesetzt werden. Zuvor war er wissen­schaftlicher Mitarbeiter an der Princeton University. Mit seiner Forschung zur nuklearen Archäologie – in Aachen gefördert durch ein Freigeist Fellowship der Volkswagen­Stiftung – hat er einen bedeutenden Beitrag zur Weiter­entwicklung von Verifikations­verfahren geleistet. Mit Hilfe dieses inno­vativen Ansatzes kann überprüft werden, ob ein Staat tatsächlich seine gesamten Bestände an kern­waffen­fähigem Material deklariert hat. Malte Göttsche wurde 2022 mit dem Nuclear-Free Future Award ausgezeichnet. Er nahm an den Lindau Nobel Laureate Meetings 2019 teil und war Mitglied des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissen­schaften und der Künste.