Angesichts der Abwendung der USA von Europa, der aggressiven Außenpolitik Russlands und des Aufstiegs Chinas wird immer lauter gefordert, die EU müsse zu einer selbstbewussten „geopolitischen Macht“ werden. Der Report von Matthias Demibinski und Dirk Peters argumentiert, dass diesem Ausbau geopolitischer Macht der EU aber Grenzen gesetzt sind. Stattdessen zeichnen sie das Bild der EU als „bürokratische Macht“ und analysieren die zentralen Neuerungen in der EU-Sicherheitspolitik der letzten Jahre: den Versuch, eine eigene militärische Eingreiftruppe aufzubauen und die Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Dabei zeigt sich, dass die EU durchaus sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit entwickeln kann – aber vor allem dort, wo sie nicht selbst militärisch agiert.
Dr. Matthias Dembinski ist assoziierter Forscher am PRIF und ist Projektleiter des PATTERN-Projekts zur Rolle der Vergangenheit im russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine. Dr. Dirk Peters ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am PRIF. Er forscht zur Sicherheitspolitik der EU, dem Auseinanderbrechen internationaler Kooperation sowie Parlamenten und Militäreinsätzen.