Daniel Mullis
Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment
Kurzbeschreibung
Die linken Kämpfe in Athen und Frankfurt am Main um die Regulierung der europäischen Schuldenkrise stehen im Zentrum des Buches. Mullis zeichnet für Athen den vielschichtigen Bewegungszyklus vom Dezemberaufstand 2008, über die Proteste gegen die Vereinbarungen mit der Troika ab 2010 bis zur Wahl der ersten SYRIZA-Regierung im Januar 2015 nach und fokussiert in Frankfurt auf die Politiken des Blockupy-Bündnisses zwischen 2012 und 2015. Es sind gerade die Relation von politischer Praxis und deren Räumlichkeit sowie das Ineinandergreifen von eher sukzessiven Praxen der Politik mit beschleunigten politischen Momenten die vielschichtig thematisiert werden. Entlang der empirischen Beispiele und angeleitet von einer theoretischen Reflexion wird ein Ansatz vorgeschlagen, um die politische Konstitution von Raum sowie die räumliche Konstitution von Politik relational zu denken.
Mullis greift hierfür theoretisch einerseits auf die Neuen Philosophien des Politischen von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe sowie Jacques Rancière zurück und baut andererseits auf die Überlegungen zur Produktion des Raumes von Henri Lefebvre auf. Lefebvres Werk zu Stadt und Raum wird durch das Brennglas der Neuen Philosophien des Politischen betrachtet und an manchen Stellen neu interpretiert. Umgekehrt wird Lefebvres empathisches Verhältnis zur konkreten Praxis für die Philosophien des Politischen fruchtbar gemacht. Im Anschluss an Laclau und Mouffe wird Hegemonie und Rancière folgend Moment als zwei Modi der Politik eingeführt, umdie Interaktion sukzessiver, strategisch-verknüpfender und kleinteiliger Praxen mit Ereignissen des spontanen und eruptiven Aufbrechens zu verweben.
Bibliographische Angaben
Mullis, Daniel (2017): Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment, Münster: Westfälisches Dampfboot, www.dampfboot-verlag.de/(...).
