Dynamiken der gesellschaftlichen Fragmentierung und Polarisierung haben in den letzten Jahren zunehmend Beachtung in akademischen Debatten wie auch der Politik gefunden. Während Einigkeit darin besteht, dass sich nicht nur Deutschland mit diesen Herausforderungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts konfrontiert sieht, werden internationale Ansätze zum Verständnis und zur Problemlösung oftmals nur sehr selektiv rezipiert.
Um neue Impulse für die Diskussion zu gewinnen und den sozialwissenschaftlichen Austausch zu fördern, wird Stefan Kroll in den kommenden Monaten im Rahmen des Hospitationsprogrammes der Leibniz-Gemeinschaft und des Auswärtigen Amts die Deutsche Botschaft in Singapur besuchen. Der Schwerpunkt seines vom 15. Januar bis 15. April 2025 andauernden Aufenthalts liegt zum einen auf den Konzepten, die Wissenschaft und Politik in Singapur zum Verständnis für und zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts entwickelt haben. Vor Ort erhält er die Gelegenheit, sich intensiv mit den bisherigen Ansätzen auseinanderzusetzen und der Frage nachzugehen, inwieweit diese mit der Debatte auch in Deutschland verbunden werden können. Dabei bringt er unter anderem Kenntnisse ein, die PRIF bereits in einem Querschnittsbereich seines aktuellen Forschungsprogramms abdeckt.
In diesem Zusammenhang soll zum anderen eine stärkere Vernetzung mit den Beteiligten initiiert werden. Dazu zählen unter anderem Akteure aus Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsadministration sowie der Wirtschaft der vielfältigen singapurischen Gesellschaft.
Das Wissenschaftshospitationsprogramm der Leibniz-Gemeinschaft und des Auswärtigen Amts (kurz „Leibniz-AA-Programm“) ermöglicht seit 2013 leitenden Mitarbeiter*innen in der Wissenschaftsadministration, der wissenschaftlichen Koordinierung und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Leibniz-Einrichtungen die Vertiefung von Netzwerken und das Sammeln interkultureller Erfahrungen.