Am 09.10.2024 hat Mikhail Polianskii seine Dissertation „Better Shared Than Dead? Russia's Dissociation from the post-Cold War European Security Order” erfolgreich verteidigt.
Warum haben die russisch-westlichen Beziehungen weniger als eine Generation nach Ende des Kalten Kriegs eine so dramatische Wende erlebt? Von dieser Frage ausgehend untersucht Mikhail Polianskii in seinem Promotionsprojekt die Entfremdung der russischen Politik von den normativen Rahmenbedingungen europäischer Sicherheit. Dabei betrachtet er insbesondere die Rolle europäischer Institutionen und argumentiert, dass diese nicht nur Opfer einer autoritären Wende des Kreml-Regimes, sondern auch ursächlich für die russische Dissoziation von den Grundpfeilern der europäischen Sicherheitsarchitektur sind.
Die kumulative Dissertation ist Bestandteil des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projekts Drifting Apart (2019-2023), das die weltweite Zunahme von staatlichen Austritten aus internationalen Organisationen oder Vereinbarungen untersuchte. Hierbei wurde gezeigt, dass besonders dann dauerhafte Spannungen zwischen den beteiligten Staaten entstehen, wenn die Dissoziation als Ausdruck eines fundamentalen Wertekonflikts wahrgenommen wird. Mikhail Polianskii ist weiterhin wissenschaftlicher Mitarbeiter am PRIF im Projekt PATTERN: How Does the Past Matter? Der russische Aggressionskrieg gegen die Ukraine und der Kalte Krieg, das Lernerfahrungen des Kalten Kriegs für die antagonistische Weltpolitik der Gegenwart nutzbar zu machen versucht.
Wir gratulieren Mikhail von Herzen zum erfolgreichen Abschluss. Die Publikationen seiner kumulativen Arbeit sind über die Profilseite abrufbar.