Das Thema Forschungssicherheit erfährt im Zuge der aktuellen Debatten um die „Zeitenwende“ und veränderten geopolitischen Bedingungen eine neue Brisanz. Sicherheitspolitische Interessen erfordern dabei einen verantwortungsvollen Umgang mit Forschung, ohne dass das in Deutschland verfassungsrechtlich verankerte Gut der Wissenschaftsfreiheit gefährdet werden darf. Um einen neuen strategischen Ansatz zum Umgang mit dieser Thematik zu entwickeln, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) dazu ein Positionspapier entwickelt. In einem Beteiligungsprozess mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik werden Inhalt und Umsetzungsperspektive des Papiers nun diskutiert. Vom PRIF ist Malte Göttsche an dem Prozess beteiligt. Am 11. Oktober fand eine Kick-off-Konferenz im BMBF in Berlin statt.
Ziel des Stakeholder-Prozesses ist, ein gemeinsames Memorandum zu erarbeiten. Malte Göttsche wirkt in dem Prozess der Arbeitsgruppe „Sensitive/Kritische Technologien sowie zivile und militärische Forschung“ mit. Am PRIF leitet er die Forschungsgruppe „Science for Nuclear Diplomacy“ innerhalb des Clusters Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung (CNTR), das sich ebenfalls mit Dual-Use-Fragen wie dem Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung beschäftigt. Der im November erscheinende CNTR Monitor – Technologie und Rüstungskontrolle wird unter dem Titel „Perspektiven auf Dual Use“ stehen und unter anderem Fragen der Forschungssicherheit in den Biowissenschaften diskutieren. Una Jakob, ebenfalls CNTR-Forschungsgruppenleiterin, ist zudem Mitglied des gemeinsamen Ausschusses von Leopoldina und DFG zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung.