Innerstaatliche Konflikte
Der Programmbereich untersucht die innerstaatliche Dimension des Friedens. Im Zentrum der Forschung steht der Zusammenhang zwischen der Organisation und Transformation politischer Herrschaft sowie der gewaltsamen Eskalation oder friedlichen Bearbeitung innerstaatlicher Konflikte. Dies schließt die Frage nach der sozialen und ökonomischen Einbettung politischer Herrschaft ebenso ein wie die nach externen Einflüssen auf innerstaatliche Konflikte und Transformationsprozesse. Übergeordnetes Ziel des Programmbereichs ist es, Bedingungen und Optionen für die friedliche Einhegung innerstaatlicher Konflikte herauszuarbeiten. Die zentralen Themen sind: Bürgerkriege und Friedenskonsolidierung, innergesellschaftliche Gewaltverhältnisse und -ursachen, politische Ordnungen und Transformationsprozesse sowie internationale Demokratieförderung und humanitäre militärische Interventionen. Regional bezieht sich die Expertise des Programmbereichs vor allem auf die Länder des globalen Südens sowie den postsowjetischen Raum.
Bild: Hossam el-Hamalawy, flickr, CC BY 2.0
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Assoziierte Forscher*innen
Studentische Hilfskräfte
- Milene Bruhn
- Elena Dressler
- Vivien Görtz
- Fenja Heinrichs
- Santiago Moncada
- Sarah Pauly
Projekte
Dissertationen
Die Interaktion zwischen Drittstaaten und Rebellengruppen ist ein langjähriges Phänomen in den internationalen Beziehungen. In jüngster Zeit hat die Wissenschaft über die Regierungsführung von Rebellen die diplomatischen Aktivitäten nichtstaatlicher bewaffneter Akteure beleuchtet und deren Fähigkeit hervorgehoben, eine wichtige Rolle in internationalen Angelegenheiten zu spielen. In Anbetracht dessen lässt sich argumentieren, dass das Engagement von Drittstaaten mit Rebellengruppen ebenfalls als eine Form der Diplomatie anerkannt werden sollte. Allerdings wurde die Perspektive der Staaten in diesen Interaktionen oft übersehen. Dieses Dissertationsprojekt versucht, diese Lücke zu schließen, indem es Chinas Engagement mit ethnischen bewaffneten Organisationen (EAOs) in Myanmar systematisch untersucht. Das Projekt verfolgt drei Hauptziele: Erstens soll Chinas Engagement mit Rebellengruppen in einem diplomatischen Rahmen konzeptualisiert werden; zweitens soll untersucht werden, wie China bestimmte Akteure einsetzt, um mit EAOs zu interagieren und seine strategischen Interessen voranzutreiben; und drittens soll der offensichtliche Widerspruch zwischen Chinas Prinzip der Nichteinmischung und seinem aktiven Engagement mit EAOs untersucht werden.
Ziel dieses Projekts ist eine intensive und umfassende Untersuchung der Rolle staatlicher und privater Medien in ethnischen Konflikten in Äthiopien.
Das Projekt konzentriert sich auf zwei Hauptforschungsfragen: Die erste Frage konzentriert sich darauf, wie die Medien die Agenda setzen und ethnische Konflikte rahmen. Gleichzeitig befasst sich die zweite Frage mit den Faktoren, die das Medienverhalten beeinflussen und möglicherweise die Unterschiede zwischen den verschiedenen Medien erklären.
Auf der Grundlage einer umfassenden Studie über Äthiopien wird dieses Projekt die Theoriebildung über die Rolle der Medien in ethnischen Konflikten vorantreiben und originelle empirische Erkenntnisse zu einem wichtigen und aktuellen Fall beisteuern.
Bei der Beantwortung dieser beiden Forschungsfragen zielt das geplante Projekt auch darauf ab, politische Empfehlungen zu erarbeiten, wie die politische Elite die Medien so beeinflussen kann, dass sie zur Förderung des Friedens und nicht zu ethnischen Konflikten beitragen.
Können Interventionen in laufende Konflikte Menschenleben retten? Humanitäre militärische Interventionen (HMI) stehen im Mittelpunkt polarisierter Debatten in Politik und Wissenschaft, doch Evidenz für die Auswirkungen solcher Missionen existiert nur sporadisch. Aufbauend auf dem PRIF-Datensatz zu HMIs nutze ich quantitativ vergleichende Methoden, um zu untersuchen, welche Konflikte eher eine HMI anziehen und wie HMIs die Konfliktdynamiken wie Konfliktdauer und -intensität beeinflussen. Durch die Kombination quantitativer Analysen mit detaillierten Fallstudien versuche ich, ein vollständiges Bild der Auswirkungen und Wirkungsweisen von HMIs zu zeichnen und eine kausale Identifikation sicherzustellen. Mit meiner Arbeit beabsichtige ich nicht nur, eine Lücke in der wissenschaftlichen Literatur zu schließen, sondern auch essenzielle Informationen für Entscheidungsträger bereitzustellen und eine fundiertere politische Debatte zu ermöglichen.
Das Dissertationsvorhaben analysiert am Beispiel der Umsetzung des Friedensabkommens zwischen dem kolumbianischen Staat und der Guerrilla-Organisation FARC die Wirkungen, die die gemeinschaftsbasierte, gesellschaftliche Reinkorporation ehemaliger Guerrilla-Kämpfer auf die Sicherheit sowohl der Ex-Kombattanten selbst als auch der betroffenen lokalen Gemeinschaften hat. Methodisch kombiniert das Projekt Micro-Surveys mit teilstrukturierten Interviews, Fokusgruppe und ethnographischer Feldforschung.
Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Der Einfluss der kollektive Reintegration ehemaliger FARC-EP-Kombatanten auf die lokale Wiederherstellung sozialen Zusammenhalts in Kolumbien“.
In den vergangenen zwanzig Jahren haben die Afrikanische Union (AU) und die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) erhebliche Handlungsfähigkeit bei der Gewährleistung von Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent bewiesen indem sie politische Ordnungen und Lebenswelten gestalten. In der Interventionsliteratur werden diese afrikanischen Interventionen als kaum oder frei von Zwangsmitteln geprägt dargestellt, was ihnen im Vergleich zu den umstritteneren „westlichen“ Interventionen mehr Legitimität attestiert.
Das Dissertationsprojekt stellt diese Annahme in Frage, indem es argumentiert, dass Interventionen inhärent mit Zwangsmitteln agieren, da sie auf eine normative Krise reagieren und versuchen, Ordnung zu schaffen. Vorläufige Feldforschung legt nahe, dass Zwang mehrdeutiger ist als seine übliche negative Konnotation glauben lässt und dass Wahrnehmungen von Zwang entlang von Parametern wie Raum, Positionalität und Zeit auseinanderfallen. Dabei gibt es einen Kipppunkt zwischen legitimem und illegitimem Zwang, der in der Tat die Legitimität der Intervention und den Versuch der regionalen Ordnungsbildung prägt. Ausgehend von diesen Annahmen stellt dieses Dissertationsprojekt folgende Fragen: Wie viel Zwang wenden afrikanische Interventionen an? Was ist Zwang für wen und unter welchen Umständen? Warum fallen Wahrnehmungen von Zwang auseinander und wie wirkt sich dies auf die regionale Ordnungspolitik aus?
Auf der Grundlage ethnographischer Forschungselemente wie Beobachtung, Immersion, (Nicht-)Eliteninterviews und Fokusgruppenforschung in Gambia und Guinea-Bissau untersucht dieses Dissertationsprojekt (1) die Wahrnehmung von Zwang in diesen beiden Fallstudien, um aufzuzeigen, wie die von den Interventionen Betroffenen den Zwangscharakter der Interventionen wahrnehmen und was für sie Zwang darstellt. In einem Vergleichsdesign zwei ähnlicher Fälle identifiziert dieses Projekt (2) Faktoren, warum diese Wahrnehmungen auseinanderfallen, und (3) wie diese den Anspruch und die Legitimität regionaler Ordnungspolitik beeinflussen.
Seit dem Amtsantritt Wladimir Putins im Jahr 2000 durchlief Russland nicht nur einen Prozess der politischen Autoritarisierung, sondern zugleich mehrere Phasen ökonomischer Reformen, die darauf abzielten, seine technologische Rückständigkeit und Abhängigkeit von Rohstoffexporten zu überwinden. Auf diese Weise sollte das Land wieder zu den führenden Industrienationen gehören. Die unter dem Stichwort „Modernisierung“ vor allem während der Präsidentschaft Dmitrij Medwedews angestoßenen Projekte und Reformen konnten jedoch nicht die von der Regierung versprochenen Erfolge erzielen. Heute lässt sich vielmehr eine Abkehr von der Idee einer wirtschaftlichen Modernisierung beobachten. Stattdessen versteht sich Russland zunehmend wieder als militärische Großmacht.
Das Projekt untersucht zwei zentrale Fragen. Es analysiert erstens, was die russische Regierung unter „Modernisierung“ versteht und wie sich diese Vorstellungen im Kontext innen- und außenpolitischer Veränderungen gewandelt haben. Zweitens soll erklärt werden, weshalb die vor allem während der Präsidentschaft Medwedews angeregten Reformen nicht zu den erwünschten Ergebnissen geführt haben. Für die Bearbeitung dieser Fragen werden insbesondere Analyseinstrumente der Politischen Ökonomie herangezogen.
Aktuelles
Abgeschlossene Projekte
Dieses Projekt hat die umstrittenen Aktivitäten Chinas in der Andenregion untersucht. Mit dem Fokus auf Bolivien und Peru hat es die Konflikte analysiert, die sich innerhalb dieser beiden Länder an der wachsenden Präsenz Chinas, vor allem in Gestalt chinesischer Investitionen und Unternehmen im Bergbau- und Infrastruktursektor, entzünden. Das Vorhaben hat zwei unterschiedliche, aber zusammenhängende Fragen verfolgt. Zum einen wurde untersucht, welche Auswirkungen die wirtschaftlichen Aktivitäten Chinas auf die internationale Einbindung der Andenländer haben. Auf der anderen Seite wurden zentrale Konfliktursachen analysiert, die die dem Widerstand gegen die wachsende chinesische Präsenz in Bolivien und Peru und den entsprechenden innerstaatlichen Konflikten zu Grunde liegen, darunter die mangelnde Einhaltung von Arbeits- und Umweltstandards durch chinesische Unternehmen.
Publikationen
- China-US economic war: opportunities for the Andean Community beyond the decoupling process
| 2022
Agramont, Daniel (2022): China-US economic war: opportunities for the Andean Community beyond the decoupling process, 8:2, London: LSE Global South Unit.
Zur Publikation - China’s increased presence in Latin America
| 2022
Agramont, Daniel (2022): China’s increased presence in Latin America Win-win relations or a new dependency? A state of the art, Berlin: Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut (LAI).
Zur Publikation
Chinas „Belt and Road“-Initiative (BRI) bzw. „Neue Seidenstraße“ hat bereits erhebliches Interesse auf sich gezogen, da ihr ein transformativer Einfluss auf Bereiche wie wirtschaftliche Integration und Geopolitik unterstellt wird. Ein bislang weitestgehend übersehener Bereich sind die Auswirkungen der BRI auf Konfliktdynamiken in fragilen Staaten in Asien und Afrika. Diese Staaten haben trotz ihrer hohen Konfliktrisiken erfolgreich bedeutende Summen an chinesischen Infrastruktur-Investitionen eingeworben. Das könnte sich als Segen für Wiederaufbau- und Entwicklungsmaßnahmen herausstellen und nachhaltigen Frieden befördern, trägt jedoch auch das Risiko von Konfliktverschärfungen mit sich, etwa durch eine ungleiche Verteilung von Kosten und Nutzen, steigende Korruption oder geopolitische Spannungen.
Dieses Projekt hat den Einfluss der BRI auf eine Reihe von fragilen und konfliktbetroffenen Staaten untersucht, mit einer anfänglichen Konzentration auf die Fälle Pakistan, Myanmar, Kirgisien und Uganda. Es hat herausgearbeitet, wie örtliche Einstellungen zur BRI entlang existierender Konfliktlinien ausfallen, und wie BRI-Projekte ihrerseits diese Konfliktdynamiken beeinflusst haben. Es hat untersucht, welche Strategien chinesische Firmen und andere Akteure anwenden, um ihre Investitionen zu sichern, ob und wie sie lokale Konflikte entschärfen, und wie sie ihre eigene Rolle in diesen Umfeldern verstehen. Ein weiteres Ziel war auch die Ableitung praktischer Empfehlungen, wie BRI-Investitionen konfliktsensitiver gestaltet werden können, und wie chinesische, lokale und internationale Akteure sich besser untereinander koordinieren können, um Konfliktrisiken zu mindern.
Das Projekt wurde gemeinsam mit Saferworld betrieben und schloss weitere Kooperationspartner in China und den untersuchten Ländern ein. Es beabsichtigte, ein internationales Netzwerk für wissenschaftlichen Austausch, die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure und praxisrelevante Empfehlungen zu bilden. Ein erstes Event dazu fand im März 2021 statt.
Publikationen
- The China-Pakistan Economic Corridor at Ten
| 2024
Abb, Pascal; Boni, Filippo; Karrar, Hasan (2024): The China-Pakistan Economic Corridor at Ten Taking Stock of the Belt and Road’s “Flagship” Project, in: Abb, Pascal/Boni, Filippo/Karrar, Hasan (eds), China, Pakistan and the Belt and Road Initiative: The Experience of an Early Adopter State, London: Routledge. - China, Pakistan and the Belt and Road Initiative. The Experience of an Early Adopter State
| 2024
Abb, Pascal; Boni, Filippo; Karrar, Hasan (2024): China, Pakistan and the Belt and Road Initiative. The Experience of an Early Adopter State, London: Routledge.
Zur Publikation - International Conference Dealing with Autocracies in a Fragmented World Conference Report
| 2023
Abb, Pascal; Weipert-Fenner, Irene; Wolff, Jonas; Driedger, Jonas J. (2023): International Conference Dealing with Autocracies in a Fragmented World Conference Report, PRIF Conference Report, Frankfurt a/M. - The Belt and Road Initiative in Southeast Asia: a delicate balance between external and internal security
| 2023
Abb, Pascal; Tan, Jeslyn; Phan, Hien (2023): The Belt and Road Initiative in Southeast Asia: a delicate balance between external and internal security, in: EANGAGE edited volume (eds), Singapur: Select Books. - All geopolitics is local: the China–Pakistan Economic Corridor amidst overlapping centre–periphery relations
| 2022
Abb, Pascal (2022): All geopolitics is local: the China–Pakistan Economic Corridor amidst overlapping centre–periphery relations, Third World Quarterly. DOI: 10.1080/01436597.2022.2128329 - Infrastructural transformation in high-risk environments: The BRI’s impact on conflict states
| 2022
Abb, Pascal (2022): Infrastructural transformation in high-risk environments: The BRI’s impact on conflict states, Belt & Road in Global Perspective.
Zur Publikation - China’s ‘constructive involvement’ in Afghanistan: an alternative to Western peacebuilding?
| 2021
Abb, Pascal; Swaine, Robert (2021): China’s ‘constructive involvement’ in Afghanistan: an alternative to Western peacebuilding?, PRIF Blog.
Zur Publikation - Road to Peace or Bone of Contention? (chin.)
| 2021
Abb, Pascal; Swaine, Robert; Jones, Ilya (2021): Road to Peace or Bone of Contention? (chin.) The Impact of the Belt and Road Initiative on Conflict States, PRIF Report, 3, Frankfurt/M. - China in transitionary Myanmar. Challenging paths to democratization and peace
| 2021
Abb, Pascal; Adhikari, Monalisa (2021): China in transitionary Myanmar. Challenging paths to democratization and peace, PRIF Spotlight, 5, Frankfurt/M. - Road to Peace or Bone of Contention?
| 2021
Abb, Pascal; Swaine, Robert; Jones, Ilya (2021): Road to Peace or Bone of Contention? The Impact of the Belt and Road Initiative on Conflict States, PRIF Report, 1, Frankfurt/M.
Förderer
Stiftung Ökohaus Frankfurt
Entwicklungszusammenarbeit (EZ) findet zunehmend in von Gewaltkonflikten betroffenen Staaten statt. Mit der Ausbreitung und Verschärfung von Konflikten wachsen auch die Erwartungen an die EZ, zu konstruktiver Konfliktbearbeitung beizutragen. Gleichzeitig sieht sich die EZ damit konfrontiert, dass das gegenwärtige Konfliktgeschehen über Jahrzehnte erreichte Entwicklungsfortschritte akut gefährdet. Der Nexus zwischen Entwicklung und Frieden ist nicht nur für den globalen Süden von zentraler Bedeutung, sondern auch für die Länder des globalen Nordens. Sie tragen maßgeblich zur Gestaltung des Verhältnisses von Entwicklung und Frieden bei und sind in zunehmendem Maße auch selbst von der Kehrseite dieses Zusammenhangs betroffen: der wechselseitigen Verschärfung von Gewaltkonflikten und Entwicklungsrückschritten. Das Wissen über das genaue Zusammenspiel von Entwicklungs- und Friedensdynamiken ist allerdings nach wie vor begrenzt. Die jüngeren Erfahrungen aus der EZ-Praxis an der Schnittstelle von Frieden und Entwicklung harren ihrerseits einer systematischen Auswertung.
Vor diesem Hintergrund hat der vorliegende Bericht den Wissensstand zum Nexus zwischen Entwicklung und Frieden aufgearbeitet. Er analysierte aktuelle Entwicklungen, Erfahrungen und Herausforderungen und leitete daraus praxisorientierte Empfehlungen für die deutsche und internationale EZ ab. Der Bericht wurde im Rahmen eines Ressortforschungsvorhabens für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erstellt. Methodisch stützt sich die Analyse auf 30 Interviews mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Weltregionen und ergänzt diese auf Basis einer Auswertung von Policy-Dokumenten und der einschlägigen Forschungsliteratur.
Drei globale Trends prägen aktuell das Zusammenspiel von Frieden(-sförderung) und Entwicklung(-szusammenarbeit): Erstens heben die interviewten Expert*innen eine weltweite Welle innergesellschaftlicher Transformationen und hier insbesondere zwei Phänomene hervor: einen autoritären backlash und neue Protestdynamiken. Zweitens werden Veränderungen der Umweltbedingungen und hier insbesondere der Klimawandel und damit zusammenhängende Ressourcenkonflikte als zentrale Herausforderungen identifiziert. Drittens sind aktuell weltpolitische Machtverschiebungen zu beobachten, die einen vermeintlichen Abstieg des „Westens“ und den gleichzeitigen Bedeutungszuwachs nicht-westlicher Akteure beinhalten. Mit allen drei Trends verändern sich die Rahmenbedingungen, unter denen das internationale Engagement zum Entwicklungs-Frieden-Nexus operiert.
Die Analyse bestätigt grundsätzlich den positiven Zusammenhang zwischen Entwicklung und Frieden und präzisiert ihn dahingehend, dass Inklusion die zentrale Brücke zwischen beiden darstellt. Zugleich erweisen sich die Zusammenhänge zwischen Entwicklungs- und Friedensprozessen allerdings als komplex, mitunter widersprüchlich und keiner linearen Logik folgend. Problematisch ist in diesem Zusammenhang die aktuell zu beobachtende Engführung in der politischen Debatte, die den Entwicklungs-Frieden-Nexus primär im Sinne einer reaktiven Stabilisierung sozialer und politischer Verhältnisse versteht – mit negativen Folgen für eine nexus-orientierte Friedensentwicklungspolitik.
Mehr zum Bericht „Frieden und Entwicklung 2020"
Projektzeitraum: September 2019 – Juni 2020
Publikationen
- Peace and Development 2020
| 2020
Wolff, Jonas; Witt, Antonia; Stappenbeck, Jens; Schnabel, Simone; Peez, Anton; Junk, Julian; Coni-Zimmer, Melanie; Christian, Ben; Birchinger, Sophia; Bethke, Felix S. (2020): Peace and Development 2020 An Analysis of Recent Experiences and Findings. - Entwicklung und Frieden zusammen denken
| 2020
Bethke, Felix S.; Birchinger, Sophia; Christian, Ben; Coni-Zimmer, Melanie; Junk, Julian; Peez, Anton; Stappenbeck, Jens; Schnabel, Simone; Witt, Antonia; Wolff, Jonas (2020): Entwicklung und Frieden zusammen denken Anregungen für die deutsche Politik, PEACELAB BLOG.
Zur Publikation - Frieden und Entwicklung 2020
| 2020
Wolff, Jonas; Witt, Antonia; Stappenbeck, Jens; Schnabel, Simone; Peez, Anton; Junk, Julian; Coni-Zimmer, Melanie; Christian, Ben; Birchinger, Sophia; Bethke, Felix S. (2020): Frieden und Entwicklung 2020 Eine Analyse aktueller Erfahrungen und Erkenntnisse.
Projektleitung
Mitarbeiter*innen
Dr. Melanie Coni-Zimmer
Assoziierte*r Forscher*in
Dr. Antonia Witt
Senior Researcher // Forschungsgruppenleitung
Sophia Birchinger
Doctoral Researcher
Simone Schnabel
Assoziierte*r Forscher*in
Dr. Ben Christian
Assoziierte*r Forscher*in
Dr. Anton Peez
Assoziierte*r Forscher*in
Dr. Felix S. Bethke
Assoziierte*r Forscher*in
Jens Stappenbeck
Researcher // Doctoral Researcher
Seit der Jahrtausendwende wurden indigene und soziale Bewegungen in Lateinamerika zu ernsten Herausforderern des Modells der liberalen Demokratie, das in den 1990er Jahren noch als weitestgehend unumstritten galt. Unter den Regierungen von Evo Morales (seit 2005) und Rafael Correa (2006-2017) übersetzten sich diese Herausforderung in Bolivien und Ecuador in weitreichende Verfassungsänderungen. Diese Prozesse der Transformation der Demokratie waren in beiden Ländern u.a. gekennzeichnet von einem direkten Zusammenprall divergierender Konzepte politischer Ordnung. Das Mainstream-Modell liberal-demokratischen, „guten“ Regierens geriet dabei in Konkurrenz zu alternativen (teilweise indigenen) Ideen, die sich auf Formen direkter, partizipativer oder kommunitärer Demokratie, auf eine „plurinationale“ Konzeption des Staates sowie auf Rechte lokaler (kollektiver, indigener) Autonomie beziehen. Ergebnis waren politische Aushandlungsprozesse, in denen fundamentale Normen des sozialen und politischen Zusammenlebens zur Disposition gestellt wurden und die erstens hoch konfliktträchtig waren und zweitens von Forderungen, die berechtigte Ansprüche einklagen (sprich: Gerechtigkeitsforderungen), bestimmt.
Das Projekt untersuchte diese Transformation der Demokratie in Bolivien und Ecuador als Austrag komplexer Gerechtigkeitskonflikte. Zentrale Forschungsergebnisse verbinden empirische Analysen mit Beiträgen zur Theoriebildung, indem sie die Konzepte der „post-liberalen Demokratie“, der „politischen Inkorporation“ und der „business power“ für die Analyse demokratischer Transformationsprozesse fruchtbar machen und auf Bolivien und/oder Ecuador anwenden. Hinzu kommen Beiträge zur internationalen Dimension der primär innergesellschaftlichen Konflikte und politikbegleitende Fallanalysen.
Projektzeitraum: Januar 2011 – Juni 2019
Publikationen
- Estado y poder empresarial en Bolivia, Ecuador y Perú
| 2024
Crabtree, John; Durand, Francisco; Wolff, Jonas (2024): Estado y poder empresarial en Bolivia, Ecuador y Perú, Lima, La Paz, Quito: Fondo Editorial PUCP.
Zur Publikation - La riqueza como instrumento político
| 2024
Crabtree, John; Durand, Francisco; Wolff, Jonas (2024): La riqueza como instrumento político Estudio comparativo del poder empresarial y matices de la desigualdad en los países de los Andes Centrales, in: Stoessel, Soledad/Coronel, Valeria (eds), La (des)regulación de la riqueza en América Latina. Lecturas interdisciplinarias en tiempos de pospandemia, Buenos Aires: CLACSO, 295–317. DOI: 10.54871/ca24d22r
Zur Publikation - Después de la tormenta
| 2023
Wolff, Jonas (2023): Después de la tormenta La élite económica boliviana entre la negociación pragmática y el conflicto político latente, in: Nercesián, Inés/ Robles-Rivera, Francisco/Serna, Miguel (eds), Las Tramas del Poder en América Latina: Élites y Privilegios, Buenos Aires/ Ciudad de México: CLACSO, 229–249. - Amérique latine: qu’ont obtenu les mobilisations populaires?
| 2021
Wolff, Jonas (2021): Amérique latine: qu’ont obtenu les mobilisations populaires?, Alternatives Economiques, Hors-Série, 122, 44–45.
Zur Publikation - Las élites económicas en la Bolivia contemporánea
| 2020
Wolff, Jonas (2020): Las élites económicas en la Bolivia contemporánea, in: Souverein, Jan/Exeni Rodríguez, José Luis (eds), Nuevo Mapa de Actores en Bolivia. Crisis, polarización e incertidumbre (2019-2020), La Paz: Friedrich Ebert Stiftung (FES) Bolivia, 139–163.
Zur Publikation - One year later: The legacy of Latin America’s 2019 mass protests
| 2020
Wolff, Jonas (2020): One year later: The legacy of Latin America’s 2019 mass protests, PRIF Blog.
Zur Publikation - Nach Morales: Bolivianische Restauration?
| 2020
Wolff, Jonas (2020): Nach Morales: Bolivianische Restauration?, Blätter für deutsche und internationale Politik: 10, 41–44.
Zur Publikation - The Turbulent End of an Era in Bolivia: Contested Elections, the Ouster of Evo Morales, and the Beginning of a Transition Towards an Uncertain Future
| 2020
Wolff, Jonas (2020): The Turbulent End of an Era in Bolivia: Contested Elections, the Ouster of Evo Morales, and the Beginning of a Transition Towards an Uncertain Future, Revista de Ciencia Política, Ahead of Print, 1–24. DOI: 10.4067/S0718-090X2020005000105 - Zurück in die Zukunft?
| 2020
Wolff, Jonas (2020): Zurück in die Zukunft? Bolivien ringt um das Erbe der Regierung Morales, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Dossier „Bolivien vor den Wahlen: Stimmen aus einem Land in der Zerreißprobe“.
Zur Publikation - From driver of change to marginalised actor
| 2020
Abdalla, Nadine; Wolff, Jonas (2020): From driver of change to marginalised actor Organised labour in post-revolutionary Egypt from a comparative perspective, Journal of North African Studies, 25: 6, 918-938. DOI: 10.1080/13629387.2019.1644917 - Democracy
| 2020
Wolff, Jonas (2020): Democracy, in: Kaltmeier, Olaf/Tittor, Anne/Hawkins, Daniel/Rohland, Eleonora (eds), The Routledge Handbook to the Political Economy and Governance of the Americas, London: Routledge, 341–349. - The political economy of post-neoliberalism in Bolivia. Economic policies, economic elites, and the MAS government
| 2019
Wolff, Jonas (2019): The political economy of post-neoliberalism in Bolivia. Economic policies, economic elites, and the MAS government, European Review of Latin American and Caribbean Studies, 108, 109–129. DOI: 10.32992/erlacs.10468 - Commentary to Featured Q&A: Is Evo Morales Overstaying His Welcome in Bolivia?
| 2018
Wolff, Jonas (2018): Commentary to Featured Q&A: Is Evo Morales Overstaying His Welcome in Bolivia?, Latin American Advisor (Inter-American Dialogue), Washington D.C..
Zur Publikation - Beyond Maduro. Why the Latin American left-wing populism is much more complex than the failing government of Venezuela
| 2018
Wolff, Jonas (2018): Beyond Maduro. Why the Latin American left-wing populism is much more complex than the failing government of Venezuela, International Politics and Society.
Zur Publikation - Ecuador after Correa. The Struggle over the "Citizens' Revolution"
| 2018
Wolff, Jonas (2018): Ecuador after Correa. The Struggle over the "Citizens' Revolution", Revista de Ciencia Política, 38: 2, 281-302.
Zur Publikation - Las élites políticas y económicas en Bolivia y Ecuador
| 2018
Wolff, Jonas (2018): Las élites políticas y económicas en Bolivia y Ecuador Convivir con gobiernos posneoliberales, in: Adriano; Codato/Fran; Espinoza (eds), Élites en las Américas. Diferentes Perspectivas, Curitiba: Editora UFPR, 73–114. - Political Incorporation in Measures of Democracy
| 2018
Wolff, Jonas (2018): Political Incorporation in Measures of Democracy A Missing Dimension (and the Case of Bolivia), Democratization, 1–17.
Zur Publikation - Towards Postliberal Democracy in Latin America?
| 2013
Wolff, Jonas (2013): Towards Postliberal Democracy in Latin America? A Conceptual Framework Applied to Latin America, Journal of Latin American Studies, 45: 1, 31-59. DOI: https://doi.org/10.1017/S0022216X12000843 - New Constitutions and the Transformation of Democracy in Ecuador and Bolivia
| 2012
Wolff, Jonas (2012): New Constitutions and the Transformation of Democracy in Ecuador and Bolivia, in: Nolte, Detlef/Schilling-Vacaflor, Almut (eds), New Constitutionalism in Latin America. Promises and Practices, Farnham: Ashgate, 183-202. - La nueva Constitución de Bolivia
| 2012
Wolff, Jonas (2012): La nueva Constitución de Bolivia Un comentario desde la teoría de la democracia, in: Ernst, Tanja/Schmalz, Stefan (eds), El primer gobierno de Evo Morales. Un balance retrospectivo, La Paz: Plural, 77-91. - Weniger Ungleichheit durch postliberale Demokratie?
| 2012
Wolff, Jonas (2012): Weniger Ungleichheit durch postliberale Demokratie? Eine Analyse mit Blick auf Bolivien, in: Muno, Wolfgang/Lauth, Hans-Joachim/Kestler, Thomas (eds), Demokratie und soziale Entwicklung in Lateinamerika, Baden-Baden: Nomos, 111-137. - Movimientos sociales y la lucha por la democratización de la democracia.
| 2012
Wolff, Jonas (2012): Movimientos sociales y la lucha por la democratización de la democracia. Experiencias recientes en América del Sur, in: Kron, Stefanie/Costa, Sérgio/Braig, Marianne (eds), Democracia y reconfiguraciones contemporáneas del derecho en América Latina, Frankfurt/M: Vervuert, 297-322. - Demokratie in Bewegung
| 2012
Wolff, Jonas (2012): Demokratie in Bewegung Neue soziale Bewegungen und die umkämpfte Demokratisierung der Demokratie in Argentinien, Bolivien und Ecuador, in: Burchardt, Hans-Jürgen/Öhlschläger, Rainer (eds), Soziale Bewegungen und Demokratie in Lateinamerika. Ein ambivalentes Verhältnis, Baden-Baden: Nomos, 77-91.
Zur Publikation - Postliberal Democracy Emerging?
| 2012
Wolff, Jonas (2012): Postliberal Democracy Emerging? A conceptual proposal and the case of Bolivia, PRIF Working Paper, 11, Frankfurt/M. - Frieden trotz Umbruch.
| 2012
Wolff, Jonas (2012): Frieden trotz Umbruch. Eine Analyse der ausbleibenden Gewalteskalation in Boliviens „demokratischer Revolution", Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 1: 2, 219-248. DOI: https://doi.org/10.5771/2192-1741-2012-2-219 - Postneoliberal verfasst?
| 2010
Wolff, Jonas (2010): Postneoliberal verfasst? Ein vergleichender Blick auf die neuen Verfassungen in Bolivien und Ecuador, Kritische Justiz, 43: 4, 407-415.
Zur Publikation
Die meisten Bürgerkriegsparteien begründen ihre propagierten Ziele mit Gerechtigkeitsansprüchen. Bei jedem Kriegsende, egal ob nach einem Sieg oder Friedensabkommen, stehen Entscheidungen darüber an, welche Forderungen der Konfliktparteien teilweise oder vollständig umgesetzt werden sollen. Nachkriegsordnungen gießen diese Entscheidungen in institutionelle Formen und unterscheiden sich darin, wie sehr sie die Anliegen nur einer Seite realisieren oder die konkurrierenden Forderungen gegeneinander ausbalancieren. Das Projekt hat diesen Aspekt in den Mittelpunkt gerückt und ging der Frage nach, ob umfangreiche Kompromisse zwischen den Konfliktparteien eher einen stabilen Frieden gewährleisten als die Durchsetzung der Anliegen nur einer Konfliktpartei. Ist ein Rückfall in den Bürgerkrieg wahrscheinlicher bei einer einseitigen oder bei einer ausgewogenen Nachkriegsordnung?
Das Projekt hat die Entwicklung nach 48 Bürgerkriegen untersucht, die zwischen 1990 und 2009 zu Ende gegangen sind. Es ging multi-methodisch vor und verband so die jeweiligen Stärken quantitativer und qualitativer Verfahren. Die Ergebnisse sind für die Friedenspolitik äußerst relevant, da die Nachkriegsordnung zu den Größen zählt, die sich unmittelbar gestalten lassen.
Das Projekt wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Margit Bussmann (Universität Greifswald) durchgeführt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte das Projekt für drei Jahre.
Publikationen
- Woran scheitern Friedensbemühungen?
| 2023
Gromes, Thorsten (2023): Woran scheitern Friedensbemühungen?, Lernen aus der Geschichte.
Zur Publikation - Wie gibt es Frieden?
| 2022
Gromes, Thorsten (2022): Wie gibt es Frieden? Interview mit Thorsten Gromes, TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 73: 2, 94–98.
Zur Publikation - Preventing Civil War Recurrence: Do Military Victories Really Perform Better than Peace Agreements? Causal Claim and Underpinning Assumptions Revisited
| 2021
Gromes, Thorsten; Ranft, Florian (2021): Preventing Civil War Recurrence: Do Military Victories Really Perform Better than Peace Agreements? Causal Claim and Underpinning Assumptions Revisited, Civil Wars. DOI: 10.1080/13698249.2022.2004043 - Friedenserhaltung nach Bürgerkriegen
| 2019
Gromes, Thorsten (2019): Friedenserhaltung nach Bürgerkriegen Wie die Merkmale eines Konflikts über den Erfolg mitentscheiden, PRIF Spotlight, 10, Frankfurt/M. - Does peacekeeping only work in easy environments?
| 2019
Gromes, Thorsten (2019): Does peacekeeping only work in easy environments? An analysis of conflict characteristics, mission profiles, and civil war recurrence, Contemporary Security Policy, 40: 4, 459–480. DOI: 10.1080/13523260.2019.1659575 - Croatian Nationalist Elites Love to Hate Serbs
| 2019
Savković, Mirko (2019): Croatian Nationalist Elites Love to Hate Serbs, PRIF Blog.
Zur Publikation - Bosnia and Herzegovina: Persistent Divisions
| 2019
Gromes, Thorsten (2019): Bosnia and Herzegovina: Persistent Divisions, in: Babayev, Azer/Schoch, Bruno/Spanger, Hans-Joachim (eds), The Nagorno-Karabakh deadlock. Insights from successful conflict settlements, Wiesbaden: Springer VS, 101-117. - Tiefer in die Krise? Bosnien und Herzegowina nach den Wahlen
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): Tiefer in die Krise? Bosnien und Herzegowina nach den Wahlen, PRIF Blog.
Zur Publikation - Grenzen rationalistischer Erklärungen für Krieg
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): Grenzen rationalistischer Erklärungen für Krieg Der Kollaps des Waffenstillstands in Kroatien 1995, PRIF Report, 12, Frankfurt/M. - Bosnien und Herzegowina. Der Wahlkampf spiegelt ein gespaltenes Land
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): Bosnien und Herzegowina. Der Wahlkampf spiegelt ein gespaltenes Land, PRIF Spotlight, 11, Frankfurt/M. - Die Beschaffenheit des politischen Systems von Bosnien und Herzegowina
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): Die Beschaffenheit des politischen Systems von Bosnien und Herzegowina, in: Flessenkemper, Tobias/Moll, Nicolas (eds), Das politische System Bosnien und Herzegowinas. Herausforderungen zwischen Dayton-Friedensabkommen und EU-Annäherung, Wiesbaden: Springer VS, 59–76. DOI: 10.1007/978-3-531-19084-6 - A Tool for Theory Evaluation, Robustness Tests, and Selecting Conditions with QCA
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): A Tool for Theory Evaluation, Robustness Tests, and Selecting Conditions with QCA, COMPASSS (COMPArative Methods for Systematic Cross-CaSe AnalySis): Working Paper 2018-91.
Zur Publikation - Zum weltweiten Konfliktgeschehen
| 2018
Gromes, Thorsten (2018): Zum weltweiten Konfliktgeschehen, Bundesforum (Magazin der Katholischen Landjugendbewegung Deutschland), 10–11.
Zur Publikation - Des einen Verbrecher ist des anderen Held. Reaktionen auf das Urteil gegen Ratko Mladić
| 2017
Gromes, Thorsten (2017): Des einen Verbrecher ist des anderen Held. Reaktionen auf das Urteil gegen Ratko Mladić, PRIF BLOG.
Zur Publikation - The Dataset on Post‐civil War Power and Compromise, 1990–2012
| 2016
Gromes, Thorsten; Ranft, Florian (2016): The Dataset on Post‐civil War Power and Compromise, 1990–2012, PRIF Working Paper, 33, Frankfurt/M. - Machtteilung nach Bürgerkriegen. Verbreitung und Erfolgsbilanz seit 1990
| 2015
Gromes, Thorsten (2015): Machtteilung nach Bürgerkriegen. Verbreitung und Erfolgsbilanz seit 1990, HSFK-Report, 3, Frankfurt/M.
ISBN: 978-3-942532-94-5 - Die Nachkriegsordnungen in Südosteuropa im regionalen und weltweiten Vergleich
| 2014
Gromes, Thorsten (2014): Die Nachkriegsordnungen in Südosteuropa im regionalen und weltweiten Vergleich, HSFK-Report, 4, Frankfurt/M. - Literaturbericht
| 2012
Gromes, Thorsten (2012): Literaturbericht Der Rückfall in den Bürgerkrieg, Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 2, 275-305.
Partner
Prof. Dr. Margit Bussmann, Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald
Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) Ende 2016 weisen die meisten Indikatoren auf einen Rückgang der Gewalt hin. Im Gegensatz zu diesem allgemeinen Trend hat allerdings eine Gewaltform deutlich zugenommen: die Ermordung sozialer Aktivist*innen. Ins Visier geraten insbesondere Vertreterinnen und Vertreter lokaler Bürgerkomitees (Juntas de Acción Comunal), indigener, afrokolumbianischer und bäuerlicher Vereinigungen sowie sozialer Bewegungen und Organisationen, die sich für Menschenrechte, Landreform oder Umweltbelange engagieren. Diese Form der gezielten Gewalt richtet sich also genau gegen jene Menschen, die sich vor allem auf lokaler Ebene für die Belange und Rechte benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen und konkret für die Implementierung der im Friedensabkommen von 2016 vorgesehenen Reformen einsetzen.
Die aktuelle Welle der Morde an sozialen Führungspersönlichkeiten in Kolumbien wird häufig auf die Präsenz bewaffneter nichtstaatlicher Akteure und deren Kampf um die Kontrolle illegaler Wirtschaftszweige zurückgeführt. Dieses Projekt zielt hingegen darauf ab, die explizit politische Logik hinter diesem beunruhigenden Phänomen zu analysieren. Konkret geht es der Frage nach, ob und wie der Modus Operandi lokaler autoritärer Ordnungen in den peripheren Regionen Kolumbiens diese Art von gezielter Gewalt gegen Zivilisten prägt. Methodisch stützt sich das Projekt auf statistische Analysen, Qualitative Comparative Analysis (QCA) und qualitative Fallstudien.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Universität ICESI in Cali, Kolumbien, im Rahmen des Instituto Colombo-Alemán para la Paz (CAPAZ) durchgeführt. Es wurde von CAPAZ und der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kolumbien (FESCOL) finanziell unterstützt. Außerhalb des PRIF umfasste das Projektteam Juan Albarracín (University of Notre Dame, Vereinigte Staaten), Juan Pablo Milanese und Inge H. Valencia (beide ICESI University, Kolumbien). Die Ergebnisse des Projekts werden sowohl in akademischen Studien als auch in politikorientierten Publikationen veröffentlicht.
Publikationen
- Local Competitive Authoritarianism and Post-Conflict Violence. An Analysis of the Assassination of Social Leaders in Colombia
| 2023
Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena; Wolff, Jonas (2023): Local Competitive Authoritarianism and Post-Conflict Violence. An Analysis of the Assassination of Social Leaders in Colombia, International Interactions, 49: 2, 237-267. DOI: 10.1080/03050629.2023.2142218 - Pathways of post-conflict violence in Colombia
| 2023
Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Corredor-Garcia, Juan; Valencia, Inge Helena; Wolff, Jonas (2023): Pathways of post-conflict violence in Colombia, Small Wars & Insurgencies, 34: 1, 138-164. DOI: 10.1080/09592318.2022.2114244 - La lógica política de los asesinatos de líderes sociales
| 2020
Navarro De Arcos, Margarita Rosa; Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena; Navarro, Margarita; Wolff, Jonas (2020): La lógica política de los asesinatos de líderes sociales Autoritarismo competitivo local y violencia en el posacuerdo, Bogotá: Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zur Publikation - Desmantelando autoritarismos competitivos locales
| 2021
Corredor-Garcia, Juan; Wolff, Jonas; Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena (2021): Desmantelando autoritarismos competitivos locales, in: Friedrich-Ebert-Stiftung Colombia (FESCOL) (eds), Análisis, Bogotá.
Zur Publikation - Violencia y participación electoral en el posconflicto
| 2020
Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena; Wolff, Jonas (2020): Violencia y participación electoral en el posconflicto, Bogotá: Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zur Publikation - La lógica política del asesinato de líderes sociales en Colombia
| 2022
Albarracín Dierolf, Juan; Wolff, Jonas (2022): La lógica política del asesinato de líderes sociales en Colombia, El Espectador // Colombia + 20.
Zur Publikation - The Political Logic of Violence
| 2020
Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena; Wolff, Jonas (2020): The Political Logic of Violence The assassination of social leaders in the context of authoritarian local orders in Colombia, PRIF Spotlight, 15, Frankfurt/M. - Die politische Logik der Gewalt
| 2020
Albarracín Dierolf, Juan; Milanese, Juan Pablo; Valencia, Inge Helena; Wolff, Jonas (2020): Die politische Logik der Gewalt Zur Ermordung sozialer Aktivist*innen im Kontext autoritärer lokaler Ordnungen in Kolumbien, PRIF Spotlight, 14, Frankfurt/M.
Partner
In den Mitgliedstaaten der Allianz wurde die Diskussion über die Zukunft der NATO seit dem Gipfeltreffen zum 70 jährigen Bestehen der Allianz verstärkt geführt. Auslöser der Debatte war nicht nur die Kritik des damaligen US-Präsidenten Donald Trump am Bündnis. Auch die Diagnose des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die NATO sei hirntot, verweist auf tiefe Verwerfungen, wie etwa die zunehmend das Bündnis belastende Sonderrolle der Türkei.
Ein zentrales Datum war der Amtsantritt von Trumps Nachfolger, Joe Biden. Zwar war nach Bidens Wahlsieg zu erwarten, dass sich die amerikanische Einstellung zum Multilateralismus und den traditionellen Allianzen wieder verändern würde und sich Chancen auf eine Weiterentwicklung des Bündnisses eröffneten. Gleichzeitig blieben eine Reihe von Problemlagen und ergaben sich neue Herausforderungen. Die wichtigste betraf das mit Bidens Vorhaben eines Global Summit for Democracy absehbare amerikanische Drängen auf eine stärker global ausgerichtete Rolle der NATO.
Vor diesem Hintergrund und in der Erwartung, dass die Allianz der zentrale Rahmen für die gemeinsame Organisation von militärischer Sicherheit und Verteidigung bleiben würde, hat PRIF (damals HSFK) eine umfassende Erhebung zentraler Diskussionsstränge zur Zukunft der NATO und kontroverser Positionen zu diesen Zukunftsthemen in den Mitgliedstaaten der NATO unternommen.
Projektzeitraum: Dezember 2020 – März 2021
Publikationen
- Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO
| 2021
Peters, Dirk (2021): Der kanadische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 32–38.
Zur Publikation - Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO
| 2021
Peters, Dirk (2021): Der britische Diskurs über die Zukunft der NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Atlantische Zukünfte. Eine vergleichende Analyse nationaler Debatten über die Reform der NATO, Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, 88–93.
Zur Publikation - Three Visions for NATO
| 2021
Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Three Visions for NATO Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zur Publikation - On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): On the Road to NATO 2030: How the Organization Views the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 8–15.
Zur Publikation - The United States Debates the Future of NATO
| 2021
Fehl, Caroline (2021): The United States Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 16–28.
Zur Publikation - The Canadian Discourse on NATO's Future
| 2021
Peters, Dirk (2021): The Canadian Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 29–35.
Zur Publikation - Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair
| 2021
Dembinski, Matthias (2021): Germany's View of the Future of NATO: Neccessary but in Need of Repair, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 43-48.
Zur Publikation - Italy Debates the Future of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias (2021): Italy Debates the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 49–53.
Zur Publikation - The Netherlands and Future of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias (2021): The Netherlands and Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 54–58.
Zur Publikation - Poland: Strengthening the Eastern Flank
| 2021
Spanger, Hans-Joachim (2021): Poland: Strengthening the Eastern Flank, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 59–63.
Zur Publikation - The Romanian Debate on the Future of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias (2021): The Romanian Debate on the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 64–67.
Zur Publikation - Spain and the Future of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias (2021): Spain and the Future of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich Ebert Stiftung, 68–71.
Zur Publikation - Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO
| 2021
Göğüş, Sezer İdil (2021): Turkey Discusses its Complex Relationship with NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 72–79.
Zur Publikation - The UK Discourse on NATO's Future
| 2021
Peters, Dirk (2021): The UK Discourse on NATO's Future, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO: Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 80–85.
Zur Publikation - Russia and the Divisive Discourse on NATO
| 2021
Spanger, Hans-Joachim (2021): Russia and the Divisive Discourse on NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 87–92.
Zur Publikation - Ukraine Debates the Future of Nato
| 2021
Polianskii, Mikhail (2021): Ukraine Debates the Future of Nato, in: Dembinski, Mathias/Fehl, Caroline (eds), Three visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 93–97.
Zur Publikation - Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO
| 2021
Dembinski, Matthias; Fehl, Caroline (2021): Through the Kaleidoscope: Comparing Visions of NATO, in: Dembinski, Matthias/Fehl, Caroline (eds), Three Visions for NATO. Mapping National Debates on the Future of the Atlantic Alliance, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 99–106.
Zur Publikation
Förderer
Mitarbeiter*innen
- Janna Chalmovsky
Sozioökonomische Reformen standen ab 2015 ganz oben auf der politischen Agenda Ägyptens und Tunesiens. Nach einer gewissen politisch-institutionellen Stabilisierung in beiden Ländern in unterschiedlichen Regimekontexten, reagierten die Regierungen auf die sich zuspitzende Wirtschaftslage, indem sie hoch umstrittene Themen wie Subventionskürzungen und die Reform des öffentlichen Sektors offensiv angingen. Die Folgen waren teils scharfe Auseinandersetzungen um wirtschafts- und sozialpolitische Fragen, die sowohl für die sich rekonfigurierende Militärdiktatur in Ägypten als auch für den damals noch laufenden Demokratisierungsprozess in Tunesien sowie für dessen späteres Scheitern von immenser Bedeutung waren und bis heute sind.
Das Forschungsteam, bestehend aus Nahost- und Lateinamerika-Experten aus Ägypten, Deutschland und Tunesien, hat die Folgen dieser konfliktträchtigen Aushandlung sozioökonomischer Reformen für den gesellschaftlichen Frieden und die politische Ordnung in Ägypten und Tunesien analysiert. Im Anschluss an das Vorläuferprojekt „Sozioökonomische Proteste und politische Transformation: Dynamiken von contentious politics in Ägypten und Tunesien vor dem Hintergrund südamerikanischer Erfahrungen“ (siehe weiter unten), hat sich dieses Projekt weiterhin mit Protest-Akteuren befasst, aber auch die Rolle von etablierten politischen Akteuren sowie Wirtschaftsverbänden, Think Tanks/NGOs und internationalen Finanzinstitutionen in die Analyse einbezogen. Anhand eines politökonomischen Ansatzes wurden die Wechselwirkungen von contentious und routine politics untersucht.
Unter Berücksichtigung verschiedener Politikfelder (z. B. Steuerpolitik, Sozialpolitik, öffentlicher Sektor und Regionalentwicklung), hat das Projekt:
- die wichtigsten Reformdebatten bestimmt, die in Ägypten und Tunesien seit 2011 geführt wurden sowie die beteiligten Akteure, ihre Positionen, Machtressourcen und Strategien identifiziert;
- Strategien und Interaktionen von beteiligten Akteuren in der (institutionellen) Austragung von Konflikten analysiert, um so Rückschlüsse auf die Wechselwirkungen von contentious und routine politics zu ziehen;
- die Ergebnisse der Konflikte mit besonderem Augenmerk auf Unterschiede in Politikfeldern und Ländern analysiert;
- die Auswirkungen auf soziale Konflikte und die politische Entwicklung in den beiden Ländern untersucht.
Für jede Reformdebatte wurden die Ergebnisse zu Ägypten und Tunesien sowohl miteinander als auch mit ausgewählten lateinamerikanischen Erfahrungen verglichen. Die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und der aktive Wissenstransfer beschlossen das Vorhaben.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Amr El Shobaki und Dr. Nadine Abdalla vom Arab Forum for Alternatives in Ägypten sowie mit Dr. Bassem Karray, Dr. Hamza Meddeb und Rabeb Laabidi von der Universität Sfax in Tunesien durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse sind in der Zeitschrift Mediterranean Politics als Themenschwerpunkt mit dem Titel „Socioeconomic reforms in times of political transformation: Conflicts over the political economy in Egypt and Tunisia post-2011“ erschienen.
Die VolkswagenStiftung hat das Projekt für drei Jahre gefördert.
Projektzeitraum: Dezember 2018 – Dezember 2021
Das Projekt baute auf die Vorarbeiten des Projekts „Sozioökonomische Proteste und politische Transformation: Dynamiken von contentious politics in Ägypten und Tunesien vor dem Hintergrund südamerikanischer Erfahrungen" auf. Von 2014-2018 erforschten dieselben Partnerinstitutionen ebenfalls mit finanzieller Förderung der VolkswagenStiftung die vernachlässigte sozioökonomische Dimension der frühen Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien. Der Fokus lag hierbei auf den Dynamiken von contentious politics, d.h. die Interaktion von Protestgruppen und politischen Akteuren, im Bereich sozioökonomischer Konflikte. Eine fokussierte Analyse südamerikanischer Länder und ihrer vielfältigen Erfahrungen mit politischem Wandel und sozioökonomischen Protesten diente dazu, die detaillierte Untersuchung der arabischen Fälle zu orientieren und zu systematisieren. Die Ergebnisse des Projekts wurden im Sammelband „Socioeconomic Protests in MENA and Latin America. Egypt and Tunisia in Interregional Comparison“ bei Palgrave Macmillan veröffentlicht.
Weiterhin förderte die VolkswagenStiftung von 2017-2018 das Projekt „Die sozioökonomische Dimension islamistischer Radikalisierung in Ägypten und Tunesien“, das die sozioökonomischen Ursachen islamistischer Radikalisierung und politischer Gewalt in Ägypten und Tunesien nach den Arabischen Aufständen in den Blick nahm. Projektübergreifend konnten somit gewaltsame und gewaltlose Formen der Mobilisierung im Kontext sozialer Gerechtigkeitskonflikte und politischer Transformation untersucht und verglichen werden.
Publikationen
- Speaking Across Areas: The South-South Travel of Concepts as a Neglected Dimension of the Area Studies Debate
| 2024
Weipert-Fenner, Irene; Wolff, Jonas (2024): Speaking Across Areas: The South-South Travel of Concepts as a Neglected Dimension of the Area Studies Debate, International Studies Review, 26: 1, 19–21. DOI: 10.1093/isr/viad056 - International Conference Dealing with Autocracies in a Fragmented World Conference Report
| 2023
Abb, Pascal; Weipert-Fenner, Irene; Wolff, Jonas; Driedger, Jonas J. (2023): International Conference Dealing with Autocracies in a Fragmented World Conference Report, PRIF Conference Report, Frankfurt a/M. - Budget politics and democratization in Tunisia: The loss of consensus and the erosion of trust
| 2023
Weipert-Fenner, Irene (2023): Budget politics and democratization in Tunisia: The loss of consensus and the erosion of trust, Mediterranean Politics. DOI: 10.1080/13629395.2023.2207429 - Socioeconomic reforms in times of political transformation: Conflicts over the political economy in Egypt and Tunisia post-2011
| 2023
Weipert-Fenner, Irene (2023): Socioeconomic reforms in times of political transformation: Conflicts over the political economy in Egypt and Tunisia post-2011, Mediterranean Politics. DOI: 10.1080/13629395.2023.2207428 - One crisis among many: Russia’s war in Ukraine and its implications for the MENA region
| 2022
Süß, Clara-Auguste; Weipert-Fenner, Irene (2022): One crisis among many: Russia’s war in Ukraine and its implications for the MENA region, Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung. DOI: 10.1007/s42597-022-00081-9 - Mobilization in Tunisia Post 2011: From Political Protests to National Campaign Movements
| 2022
Weipert-Fenner, Irene (2022): Mobilization in Tunisia Post 2011: From Political Protests to National Campaign Movements, in: Zayani, Mohamed (eds), A Fledgling Democracy. Tunisia in the Aftermath of the Arab Spring, London: Hurst. - Socio-economic factors of radicalisation in Tunisia and Egypt: What we (don’t) know
| 2021
Süß, Clara-Auguste; Weipert-Fenner, Irene (2021): Socio-economic factors of radicalisation in Tunisia and Egypt: What we (don’t) know, ORIENT: 2, 14-19. - Go local, go global: Studying popular protests in the MENA post-2011
| 2021
Weipert-Fenner, Irene (2021): Go local, go global: Studying popular protests in the MENA post-2011, Mediterranean Politics, Online first.
Zur Publikation - Nichts ist vorbei! Zehn Jahre Arabische Aufstände
| 2021
Weipert-Fenner, Irene (2021): Nichts ist vorbei! Zehn Jahre Arabische Aufstände, PRIF Blog.
Zur Publikation - Amérique latine: qu’ont obtenu les mobilisations populaires?
| 2021
Wolff, Jonas (2021): Amérique latine: qu’ont obtenu les mobilisations populaires?, Alternatives Economiques, Hors-Série, 122, 44–45.
Zur Publikation - Las élites económicas en la Bolivia contemporánea
| 2020
Wolff, Jonas (2020): Las élites económicas en la Bolivia contemporánea, in: Souverein, Jan/Exeni Rodríguez, José Luis (eds), Nuevo Mapa de Actores en Bolivia. Crisis, polarización e incertidumbre (2019-2020), La Paz: Friedrich Ebert Stiftung (FES) Bolivia, 139–163.
Zur Publikation - One year later: The legacy of Latin America’s 2019 mass protests
| 2020
Wolff, Jonas (2020): One year later: The legacy of Latin America’s 2019 mass protests, PRIF Blog.
Zur Publikation - The Coronavirus crisis: Do current policies achieve protection for all?
| 2020
Arab Forum for Alternatives (2020): The Coronavirus crisis: Do current policies achieve protection for all? A comparative study of Egypt, Lebanon, Tunisia, Report.
Zur Publikation - What Do We Know about Struggles over Neoliberal Reforms?
| 2020
Wolff, Jonas (2020): What Do We Know about Struggles over Neoliberal Reforms? The Political Economy and the Contentious Politics of Stabilization and Structural Adjustment in Latin America and beyond, PRIF Working Paper, 51, Frankfurt/M. - The Egyptian Experience in Dealing with the Covid-19 pandemic: Between Politics and the Media
| 2020
Arab Forum for Alternatives (2020): The Egyptian Experience in Dealing with the Covid-19 pandemic: Between Politics and the Media, Working Paper.
Zur Publikation - Die Macht der Straße: Ob friedfertig oder gewalttätig: Massenproteste haben im letzten Jahr-zehnt die Welt verändert – ein Ende dieser Welle ist nicht zu erwarten.
| 2020
Debiel, Tobias; Weipert-Fenner, Irene; Saalfeld, Jannis; Vüllers, Johannes; Wolff, Jonas (2020): Die Macht der Straße: Ob friedfertig oder gewalttätig: Massenproteste haben im letzten Jahr-zehnt die Welt verändert – ein Ende dieser Welle ist nicht zu erwarten..
Zur Publikation - Die Corona-Pandemie als Bedrohung zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume
| 2020
Bethke, Felix S.; Wolff, Jonas (2020): Die Corona-Pandemie als Bedrohung zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume, Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 33: 3, 671–676. DOI: 10.1515/fjsb-2020-0057 - COVID-19 and shrinking civic spaces: patterns and consequences
| 2020
Bethke, Felix S.; Wolff, Jonas (2020): COVID-19 and shrinking civic spaces: patterns and consequences, Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 9: 2. DOI: 10.1007/s42597-020-00038-w - From driver of change to marginalised actor
| 2020
Abdalla, Nadine; Wolff, Jonas (2020): From driver of change to marginalised actor Organised labour in post-revolutionary Egypt from a comparative perspective, Journal of North African Studies, 25: 6, 918-938. DOI: 10.1080/13629387.2019.1644917 - Nachhaltiger Frieden: Protestbewegungen, politische Umbrüche und Gewaltrisiken
| 2020
Debiel, Tobias; Saalfeld, Jannis; Vüllers, Johannes; Weipert-Fenner, Irene; Wolff, Jonas (2020): Nachhaltiger Frieden: Protestbewegungen, politische Umbrüche und Gewaltrisiken, in: Bonn International Center for Conversion (BICC)/Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)/Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)/Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) (eds), Friedensgutachten 2020, Bielefeld: transcript Verlag, 70-91.
Zur Publikation - Covid-19 als Krisenverstärker: Die Pandemie und die Verschärfung sozioökonomischer Konflikte in der MENA-Region
| 2020
Weipert-Fenner, Irene (2020): Covid-19 als Krisenverstärker: Die Pandemie und die Verschärfung sozioökonomischer Konflikte in der MENA-Region, PRIF Blog.
Zur Publikation - The political economy of post-neoliberalism in Bolivia. Economic policies, economic elites, and the MAS government
| 2019
Wolff, Jonas (2019): The political economy of post-neoliberalism in Bolivia. Economic policies, economic elites, and the MAS government, European Review of Latin American and Caribbean Studies, 108, 109–129. DOI: 10.32992/erlacs.10468 - The current wave of protests in Latin America and the MENA – a struggle for incorporation?
| 2019
Wolff, Jonas; Weipert-Fenner, Irene (2019): The current wave of protests in Latin America and the MENA – a struggle for incorporation?, PRIF Blog.
Zur Publikation - Proteste in Algerien: Was wir von Ägypten und Tunesien lernen können
| 2019
Weipert-Fenner, Irene (2019): Proteste in Algerien: Was wir von Ägypten und Tunesien lernen können, PRIF Blog.
Zur Publikation